Was sind die amerikanischen Ölvorräte?

Die amerikanischen Ölvorräte werden jede Woche von der amerikanischen Energieagentur evaluiert. Die Vorräte, um die es hier geht, befinden sich in den amerikanischen Unternehmen, die diesen Rohstoff verarbeiten und ihn deshalb in großen Mengen einkaufen.

Sie erhalten die Information über die Höhe dieser Vorräte jede Woche im Wirtschaftskalender, ebenso wie die Benzin- und Destillatvorräte. Das American Petroleum Institute (API) ist für die wöchentliche Publizierung dieser Zahlen zuständig, die Sie im Wirtschaftskalender jeder beliebigen Tradingplattform finden.

 

Wie werden die Berichte über die Öllagerbestände der Vereinigten Staaten erstellt?

Die Berichte über die Öllagerbestände der Vereinigten Staaten werden wöchentlich durch die Energy Information Administration (EIA) erstellt, die ihren Sitz in den USA hat. Es handelt sich darum, die Lagerbestände von Rohöl zu ermitteln, die in den amerikanischen Unternehmen vorhanden sind.

Eine andere Behörde, das American Petroleum Institute (API), ist wiederum mit der Veröffentlichung dieser Berichte betraut. Dies erfolgt wöchentlich (immer mittwochs oder donnerstags), gleichzeitig mit der Veröffentlichung der Lagerbestände an Treibstoff und Destillaten. Die Höhe der amerikanischen Ölvorräte schlägt sich im Wirtschaftskalender nieder, den sie online problemlos finden, da alle Broker auf CFD einen solchen Kalender publizieren.

 

Der Einfluss der amerikanischen Ölvorräte auf den Barrelkurs

Die Veröffentlichung der amerikanischen Ölvorräte ist ein entscheidender Faktor bei der Analyse des Ölmarktes und der Antizipation der Kursentwicklung. Die Unternehmen lagern Öl entsprechend ihrem Bedarf ein. Es liegt daher auf der Hand, dass diese Lagerbestände in dem Maße abnehmen, wie die Wirtschaftstätigkeit und damit die Nachfrage ansteigt. Umkehrt sind steigende Lagerbestände oft ein Zeichen für eine schwache Nachfrage.

Wenn die Lagerbestände abnehmen, tendieren die Unternehmen zudem dazu, mehr Öl zu kaufen, um das Lager schnell wieder aufzufüllen, was über kurz oder lang zu einem Preisanstieg führen kann. Umgekehrt reduzieren die Käufer bei hohen Beständen ihre Einkäufe, was den Preis des Ölbarrels sinken lässt.

 

Wie interpretiert man die veröffentlichten Zahlen über die amerikanischen Ölvorräte?

Es ist zwar eine gute Sache, wenn man die publizierten Zahlen über die amerikanischen Ölvorräte kennt, allerdings sollte man sie auch interpretieren können. Die veröffentlichten Zahlen als solche liefern keine verlässlichen Signale, sondern man muss sie zunächst sorgfältig auswerten.

In eine gute Interpretation dieser Vorräte müssen noch weitere wesentliche Faktoren einfließen, zum Beispiel die Wirtschaftslage, die weltweiten Produktionszahlen und die Nachfrage. Insofern sollte man den Markt gut kennen, um abschätzen zu können, welche Auswirkung die Ölvorräte auf den Ölkurs haben können.

Zugleich sollte man in Erwägung ziehen, dass der Markt diese Publikation möglicherweise bereits vorweggenommen hat. Eine solche Antizipation zu berücksichtigen, kann sich im Rahmen einer Analyse als entscheidend erweisen. Umfassende Kenntnisse über den Ölmarkt und über solche Reaktionen von Markt und Börse sind also in diesem Kontext ein Plus.

 

Wie und von wem werden die Rohölvorräte der USA gemessen?

Es ist auch interessant zu wissen, wie die Rohölbestände in den USA gemessen werden, um ihre Auswirkungen auf den Rohölpreis zu verstehen. In Wirklichkeit wird die Höhe der Rohölvorräte oder Crude Oil Inventories als Veränderung der Anzahl der Fässer gemessen, die Handelsunternehmen mit Sitz in den USA besitzen.

Dieser Indikator wird jede Woche als Teil einer größeren wöchentlichen Studie veröffentlicht, die als "Weekly Petroleum Report" bezeichnet wird. Für diese Veröffentlichung ist natürlich eine Behörde der US-Bundesregierung zuständig. Genauer gesagt und wie bereits erwähnt, handelt es sich dabei um die US Energy Information Administration.

Diese Bundesbehörde wurde 1974 im Rahmen des Federal Energy Administration Act gegründet und sollte die Menge an Informationen über den Energiemarkt erhöhen und rationalisieren. Es sei daran erinnert, dass sich die USA zu dieser Zeit vor dem Hintergrund der Ölkrisen der 1970er Jahre bewegten.
Genauer gesagt beziehen sich die Informationen und Daten, die jede Woche im Weekly Petroleum Report gemeldet werden, auf die Anzahl der Barrel Rohöl, die in die US-Raffinerien gelangen, sowie auf die Anzahl der Barrel Öl, die in der Vorwoche in die USA importiert wurden. Die Veränderung der Lagerbestände, die von den betreffenden Unternehmen gehalten werden, wird ebenfalls systematisch mit den Werten des Vorjahres verglichen. Sie können diese Angabe also im Wirtschaftskalender oder im wöchentlichen Lagerbestandsbericht zur Kenntnis nehmen, zusätzlich zu den Zahlenangaben über die tatsächlich von diesen US-Unternehmen gehaltenen Lagerbestände.

Wie wir in diesem Artikel gesehen haben, hat die Höhe dieser Rohölvorräte in den USA einen direkten Einfluss auf den Ölpreis. Aber das ist noch nicht alles! Denn die Höhe der wöchentlichen Rohöllagerbestände in den USA beeinflusst natürlich auch den Preis der Ölprodukte, die täglich auf den verschiedenen Märkten der Welt gehandelt werden. Dieser Preis kann somit auch einen Einfluss auf die Inflation haben und somit auch einen Einfluss auf mögliche zukünftige Entscheidungen der US-Notenbank oder FED in Bezug auf die Zinssätze.

So ist oft zu beobachten, dass ein starker Rückgang der US-Lagerbestände den US-Dollar tendenziell nach oben treibt. Es besteht also eine Korrelation zwischen diesen beiden Werten.