Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC)
Die OPEC ist eine zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe es ist, die Ölproduktion der Mitgliedsländer der Organisation zu regulieren und Verhandlungen mit den Ölgesellschaften zu führen.
Durch die Regulierung der Produktion beeinflusst die OPEC den Ölpreis. In der Praxis geschieht dies durch die Koordination der Förderländer und des Ölexports sowie die Festlegung von Produktionsquoten, was sich direkt auf den Marktpreis auswirkt.
Die Entscheidungen der OPEC werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen auch Veränderungen des Dollarkurses auf dem Devisenmarkt, da alle Transaktionen von Öl in dieser Währung abgewickelt werden. Ein sinkender Dollarkurs beeinträchtigt die Kaufkraft der Erdöl exportierenden Länder, was deren Käufe in anderen Währungen angeht.
Selbstverständlich ist es nicht nur die OPEC, die die Preisschwankungen von Öl auslöst, denn die Terminbörsen ICE und NYMEX, an denen das Rohölbarrel notiert, spielen bei der Kursentwicklung ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Die Auflistung der Erdöl exportierenden Länder
Sehen wir uns nun Kontinent für Kontinent genauer an, welche Länder Erdöl exportieren und Mitglied der OPEC sind.
- In Afrika gehören Algerien, Angola, Libyen und Nigeria dazu.
- Die wichtigsten Erdöl exportierenden Länder im Mittleren Osten sind Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Irak, Iran, Kuwait und Katar.
- In Südamerika sind es Ecuador und Venezuela.
Zu den Erdöl exportierenden Ländern, die nicht der OPEC angehören, zählen Kanada, der Sudan, Mexiko, Großbritannien, Norwegen, die Vereinigten Staaten, Russland und der Oman.
Einige Länder gehörten früher der Organisation Erdöl exportierender Länder an, sind aber aus dieser ausgeschieden. Dies ist bei Indonesien der Fall, das seit 2008 mehr Öl importiert als exportiert, sowie bei Gabun, das von 1975 bis 1996 der OPEC angehörte.
Warum sollte man die Erdöl exportierenden Länder kennen?
Es ist wichtig, zu wissen, welche Länder Erdöl exportieren, um bestimmte Kursschwankungen auf dem Ölmarkt besser antizipieren zu können. Die geopolitische Lage in diesen Ländern beeinflusst nämlich den Preis des schwarzen Goldes in hohem Maße.
Daher sollte man die aktuellen Nachrichten aus diesen Ländern verfolgen, um abschätzen zu können, ob die Kurse steigen oder sinken werden.
Welchen Einfluss haben die erdölexportierenden Länder auf den Barrelpreis?
Die erdölexportierenden Länder, genauer gesagt die OPEC und die OPEC+, beeinflussen den Rohölpreis durch koordinierte Bemühungen ihrer Mitglieder und insbesondere durch ein System von Produktionsquoten.
Diese Länder einigen sich also auf die Menge an exportiertem Öl, was einen direkten Einfluss auf das Angebot und damit auf den Markt hat. Es ist aber auch wichtig zu verstehen, dass die Entscheidungen dieser Länder auch von der Entwicklung des Wertes des Dollars gegenüber anderen Währungen beeinflusst werden.
Das Ziel der OPEC und der ölproduzierenden Länder im Allgemeinen besteht natürlich in erster Linie darin, den Ölpreis zu erhöhen oder seinen Zusammenbruch zu verhindern, damit diese Länder eine gewisse Rentabilität beibehalten können. Es ist dem Willen Saudi-Arabiens zu verdanken, das manchmal bereit ist, seine Produktion zu senken, während die anderen Länder ihre Quoten beibehalten oder überschreiten, dass die Ölpreise mehrere Jahre lang aufrechterhalten werden konnten. Es ist also festzuhalten, dass die meisten ölproduzierenden Länder an der Kapazitätsgrenze produzieren, während Saudi-Arabien als einziges Land über Reservekapazitäten und die Möglichkeit verfügt, seine Produktion nach oben zu regulieren.
Während der 1970er Jahre funktionierte dieses System besonders gut und führte dazu, dass die Rohölpreise auf ein Niveau stiegen, das zuvor nur von raffinierten Produkten erreicht worden war. Es gibt jedoch auch Ausnahmen von dieser Regel, denn in den 1980er Jahren brach der Barrelpreis ein und die OPEC konnte ihn mehrere Jahre lang nicht unter Kontrolle bringen.
Außerdem spielen nicht nur die Ölförderländer eine Rolle bei der Bestimmung des Ölpreises, sondern auch die Londoner Terminbörse ICE und die New Yorker Terminbörse NYMEX. Um dem zunehmenden Einfluss der Märkte entgegenzuwirken, eröffnete der Iran 2008 seine Iranian International Petroleum Exchange, an der Ölderivate gehandelt werden, wobei der Handel nicht mehr in Dollar, sondern in anderen Währungen abgewickelt wird.
Interessant ist auch, dass die OPEC seit 1976 den OPEC-Fonds für internationale Entwicklung, eine Entwicklungsbank mit Sitz in Wien, unterstützt.