Für wen und warum eignet sich das Trading mit Öl?
Die Investition in Öl ist eine immer beliebtere Börsenanlage, die seit mehreren Jahren einen wachsenden Erfolg verbuchen kann. Immer mehr Anleger interessieren sich für diesen Energierohstoff als börsengehandelter Vermögenswert und investieren kurz-, lang- oder mittelfristig in den Preis für ein Barrel Öl, indem sie entweder auf steigende oder sinkende Kurse setzen.
Das Trading mit Öl richtet sich an Investoren, die sich gezielt für diesen Markt beziehungsweise für die Energiebranche generell interessieren. Um erfolgversprechende Transaktionen mit diesem Vermögenswert durchzuführen, sollte man jedoch alle Faktoren kennen, die den Preis eines Barrels Öl beeinflussen, sowie die technische Analyse beherrschen. Mit diesem Wissen kann man dann die mittlerweile zahlreichen Tools für das Trading mit Öl nutzen, die Investitionen über verschiedene Zeiträume und mit unterschiedlichsten Strategien erlauben.
Auch die Gründe, die für eine Investition in den Kurs des schwarzen Goldes sprechen, sind vielfältig. Bestimmte Anleger verfolgen für diesen Vermögenswert eine langfristige Strategie, da sie davon ausgehen, dass die weltweite Nachfrage nach Energie nach wie vor steigen wird, während Öl dagegen ein erschöpfbarer Rohstoff ist. Sie hoffen also, dass der Preis für ein Barrel Öl in einigen Jahren über dem aktuellen Preis liegt.
Andere Investoren bevorzugen dagegen beim Öl-Trading eine kurzfristigere Strategie und nutzen demzufolge kurzfristige Trends oder sogar volatile Mikrobewegungen, um unter Zuhilfenahme diverser Tradinginstrumente Erträge durch kurzfristig steigende oder sinkende Kurse zu generieren.
Sie erfahren in der Folge, dass es beim Trading mit Öl für jede Strategie eine spezifische Methode gibt.
Die Möglichkeiten für das Öl-Trading, die es heute gibt
Wie bereits erwähnt gibt es heute verschiedene Vorgehensweisen für das Trading mit Öl.
Eine der ältesten Methoden besteht darin, für das Trading mit Öl spezifische Kontrakte wie ETF (Exchange Traded Fund), ETC (Exchange Traded Commodities) oder Turbozertifikate zu nutzen. Es gibt dafür beliebte Anlageprodukte, die in der Regel von Banken oder spezialisierten Börsenmaklern angeboten werden. Derartige Kontrakte sind vor allem für Investoren interessant, die eine langfristige Strategie verfolgen und eine mehrjährige Geldanlage in diesen Rohstoff planen. Einer der Vorteile einer solchen Investition in Öl besteht darin, dass diese Produkte von Börsenspezialisten empfohlen werden. Allerdings liegt die Rentabilität solcher Anlagen eher im gemäßigten Bereich, zumal sie durch die anfallenden Depot- und Maklergebühren noch geschmälert wird.
Auch mit Futures kann man in Öl investieren. Diese Finanzinstrumente waren früher ausschließlich professionellen Anlegern vorbehalten, stehen heute aber auch Privatanlegern offen. Mit Futures kann man kurz-, mittel- und langfristige Strategien umsetzen. Ihr Vorteil besteht darin, dass die Bedingungen bei der Zeichnung ganz klar sind.
Seit einigen Jahren ist es jedoch auch möglich, mit sogenannten CFDs (Differenzkontrakten) auf Öl zu traden. Diese Finanzinstrumente, die auch unter dem englischen Begriff Contracts for Difference bekannt sind, werden von Onlinebrokern bzw. Onlinemaklern angeboten. Wie der Name bereits andeutet, geht es bei diesen Instrumenten um die Differenz des Ölpreises beim Zeichnen und beim Schließen einer Position. Man kann dabei sowohl auf einen steigenden als auch einen fallenden Kurs des Vermögenswerts setzen und kurz- mittel- oder langfristige Strategien nutzen.
Unverzichtbare Kenntnisse für das Trading mit Öl
Generell sollte man an der Börse keine Investition ohne das notwendige Wissen tätigen. Dieser Grundsatz gilt logischerweise auch für das Öl-Trading. Bevor man mit der Spekulation auf den Kurs des schwarzen Goldes beginnt, wird wärmstens empfohlen, sich zunächst mit der Funktionsweise dieses Marktes und seinen Regeln auseinanderzusetzen.
Egal für welche Art des Öl-Tradings Sie sich entscheiden, Sie sollten zunächst sicherstellen, dass Sie verstanden haben, wie die Notierung von Öl zustande kommt, welches die wichtigsten Ölsorten des Marktes sind, welche Gemeinsamkeiten diese haben bzw. welche Unterschiede zwischen ihnen bestehen. Darüber hinaus sollten Sie die verschiedenen Arten der Kursanalyse beherrschen. Dazu gehören sowohl die technische Analyse der historischen Börsencharts mit ihren diversen Indikatoren als auch die Fundamentalanalyse. Letztere basiert im Wesentlichen auf bestimmten Ereignissen und externen Faktoren sowie auf Publikationen, die einen Einfluss auf die Kursentwicklung haben.
Zu guter Letzt gehört neben dem Verständnis für die Funktionsweise der verschiedenen Tradinginstrumente auch eine profunde Kenntnis der Regeln und Besonderheiten einer Börsenanlage ganz allgemein zu den Erfordernissen. Insofern sollten Sie wissen, wie man eine Order platziert, welche Transaktionsgebühren anfallen und welche Tools Ihnen für die Ausarbeitung einer Strategie zur Verfügung stehen.
Onlinetrading auf den Ölkurs
Wir kommen nun zu einer spezifischen Art des Tradings, nämlich zum Onlinetrading auf den Kurs des Barrels Öl. Mithilfe von Futures oder CFDs können Sie nämlich direkt auf den Ölkurs traden. Dabei haben Sie die Wahl zwischen dem Trading mit der Ölsorte WTI (West Texas Intermediate), das Referenzöl der Vereinigten Staaten, und dem Trading mit dem aus der Nordsee stammende Brent-Öl, der wichtigsten europäischen Ölsorte.
Beim Onlinetrading mit Öl sollte man in der Lage sein, die zukünftigen Kurstrends für diese Ölsorten zu erkennen. Wenn Sie einen Trend nach oben antizipieren, dann zeichnen Sie eine Kaufposition für diesen Vermögenswert. Wird sich Ihrer Meinung nach der Trend dagegen nach unten bewegen, dann zeichnen Sie eine Verkaufsposition.
Die Möglichkeit, direkt auf einen sinkenden Ölkurs zu spekulieren gehört zu den Besonderheiten des Onlinetradings auf Rohstoffe. Doch diese Art der Investition hat noch andere charakteristische Merkmale.
Online-Tradingplattformen bieten oft diverse Features und Tools an, mit denen man Öl analysieren und ausgefeilte Strategien dafür erarbeiten kann. Ein konkretes Beispiel dafür sind personalisierbare Charts, in denen man verschiedenste Trendindikatoren und Volatilitätsindikatoren anzeigen lassen kann. Ebenfalls zu nennen sind Demokonten, um eine Investitionsstrategie ganz ohne Risiko zu testen, oder auch Social Trading, um die Positionen anderer Investoren derselben Plattform zu verfolgen.
Öl-Trading mit Aktien von Mineralölgesellschaften
Ein indirektes Mittel, um in den Kurs von Öl zu investieren, besteht in der Spekulation auf Aktien von Mineralölgesellschaften. Große Mineralölkonzerne, wie Total, Royal Dutch Shell oder Saudi Aramco, notieren an der Börse und sind in der Zusammensetzung wichtiger Indizes weltweit enthalten.
Für die Spekulation auf die Kurse dieser Aktien gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können beispielsweise in diese Aktien investieren, indem Sie die Wertpapiere über ein Wertpapierkonto oder einen Aktiensparplan kaufen und auf diese Weise in ihr Portfolio aufnehmen. Die Strategie zielt darauf ab, mit den Wertpapieren im Rahmen einer langfristigen Investitionsstrategie eine Dividende und somit ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen.
Sie können jedoch auch online mit CFDs mit diesen Aktien traden, sich also auf einen steigenden oder sinkenden Kurs positionieren. In diesem Fall kaufen Sie die Wertpapiere nicht wirklich und besitzen diese folglich auch nicht.
Das Trading mit Aktien von Mineralölgesellschaften ist eng mit dem Trading mit Öl verbunden, denn der Ölkurs ist zweifellos der wichtigste Faktor für die Kursentwicklung der Wertpapiere. Ein starker Ölkurs bringt den Unternehmen mehr Geld ein als ein schwacher Ölkurs, folglich stehen der Aktienkurs und der Kurs des schwarzen Goldes in der Regel in Korrelation.
Das Trading mit Wertpapieren dieser Unternehmen setzt allerdings eine spezifische Analysemethode voraus. In die Analyse fließen beispielsweise die Finanzlage des jeweiligen Unternehmens, wichtige aktuelle Ereignisse, Jahresergebnisse, Quartalsergebnisse, Investitionen, Partnerschaften, Konkurrenten, Übernahmen oder Veräußerungen von Tochtergesellschaften ein.
Wie findet man die richtige Investitionsmethode für Öl?
Wie bereits erwähnt gibt es zahlreiche und sehr unterschiedliche Methoden für den Handel mit Öl. Insofern haben Sie bei der Entscheidung für eine Investitionsmethode für diesen Rohstoff die Qual der Wahl.
Da jede Kapitalanlage mit einem Risiko verbunden ist, kann auch die Höhe des Risikos den Ausschlag dafür geben, welche Methode Sie für den Handel mit Öl wählen. Beim Onlinetrading mit Öl kann man beispielsweise eine Hebelwirkung nutzen. Mit einem solchen Hebel können Sie zwar Ihre Erträge vergrößern, sofern sich Ihre Vorhersage bewahrheitet, im umgekehrten Fall, also wenn sich Ihre Vorhersage als falsch herausstellt, führt dieser allerdings zu höheren Verlusten. Beim Einsatz dieser Tradinginstrumente ist also Vorsicht angeraten, sie sind in der Regel erfahrenen Tradern vorbehalten, die sich des Risikos bewusst sind und sich auf ein gutes Money Management verstehen.
Die Analyse des Ölkurses im Rahmen des Tradings
Wie bereits erwähnt darf man das Trading mit Öl nicht dem Zufall überlassen. Für die Zeichnung einer Position sollte man sich grundsätzlich auf Signale für eine Hausse oder Baisse stützen, die man aus verschiedenen Analysen erhält.
Zunächst nutzt man die technische Analyse, um die Kursbewegungen des schwarzen Goldes in den Charts über einen bestimmten Zeitraum (oder sogar über mehrere verschiedene Zeiträume) zu untersuchen und daraus den wahrscheinlichsten Trend für die Zukunft abzuleiten. Bei einem zugelassenen Makler findet man innovative und personalisierbare Onlinecharts, in denen man sich Trendindikatoren und Volatilitätsindikatoren anzeigen lassen kann.
Grundsätzlich sollte man jedoch auch eine Fundamentalanalyse durchführen. Im Gegensatz zur technischen Analyse stützt sich diese auf externe Faktoren, die möglicherweise den Preis des schwarzen Goldes beeinflussen. Der Preis für ein Barrel Öl wird bekanntlich von Aspekten wie Dollarkurs, Produktionsquoten, Entscheidungen der OPEC oder der OPEC+, geopolitischen Konflikten in den Förderländern, den Wachstumsquoten der Weltwirtschaft sowie den Lagerbeständen der Vereinigten Staaten beeinflusst.