Was ist Brent-Öl?
Auf dem Ölmarkt an der Börse unterscheidet man zwei Arten von Öl: WTI (West Texas Intermediate) und Brent. Letzteres wird aufgrund eines Ölvorkommens in der Nordsee vor der schottischen Küste, das seit 1976 gefördert wird, so bezeichnet. Selbstverständlich betrifft die Bezeichnung "Brent-Öl" heute nicht mehr nur diese Förderstelle, sondern umfasst 19 verschiedene Ölfelder, die alle in der Nordsee liegen.
Obwohl die in dieser Region geförderte Ölmenge nicht die größte Fördermenge weltweit ist und sogar weit hinter den Mengen des Mittleren Ostens liegt, gilt der Preis des Brent-Barrels heute als Referenz auf internationaler Ebene. Die Kurse der meisten weltweit geförderten Ölsorten sind heute an den Kurs des Brent-Barrels gebunden.
Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, diesen Kurs in Echtzeit zu verfolgen.
Historische Entwicklung des Kurses von Brent-Öl
Im Verlauf der letzten zehn Jahre ist der Kurs von Öl der Sorte Brent starken Schwankungen unterlegen. Man kann die Entwicklung im Wesentlichen in 4 Zeitabschnitte einteilen. In den Jahren 2006 bis 2008 ist der Kurs von Brent-Öl gestiegen und hat mit 146,31 Dollar seinen historischen Höchstkurs erreicht.
Nach 2008 sind die Kurse im Zuge der Wirtschaftskrise gesunken. Im Januar 2009 lag der Kurs bei 40,36 Dollar. Auf diesen Tiefstwert folgte wiederum ein Preisanstieg bis auf rund 120 Dollar im Jahr 2011 – ein Niveau, das der Kurs bis vor nicht allzu langer Zeit gehalten hat.
Seit Ende 2014 ist der Ölpreis, sowohl Brent als auch WTI, wiederum stark gefallen, und das Brent-Barrel hat einen Tiefstwert von 49,97 Dollar erreicht.
Wie antizipiert man die Kursschwankungen von Brent-Öl?
Wenn Sie online in den Kurs von Brent-Öl investieren möchten, sollten Sie in der Lage sein, die Preisschwankungen zu antizipieren. Wie geht man dabei am besten vor?
Zunächst sollten Sie sich dafür auf die Daten aus der technischen Analyse stützen. Öl ist nämlich ein besonders volatiler Vermögenswert, vor allem seit sich auch Privatanleger für diesen Markt interessieren. Der Kurs von Brent-Öl unterliegt damit der Stimmung auf dem Markt und verändert sich aufgrund von psychologischen Effekten, die vor allem im Zusammenhang mit der Veröffentlichung wichtiger Ereignisse stehen. Aber das ist noch nicht alles! Viele Investoren ziehen darüber hinaus oft technische Signale – beispielsweise die Niveaus von Unterstützung und Widerstand oder Pivot-Punkte – als Indikatoren für das Zeichnen einer Position heran. Auch Sie können diese nutzen, um den generellen Trend zu bestimmen und beim Traden das Risiko zu begrenzen.
Darüber hinaus ist aber auch eine Fundamentalanalyse wichtig, wenn man auf den Kurs von Brent-Öl traden möchte. Dabei sollten Sie vorrangig die Indikatoren Angebot und Nachfrage analysieren, da diese einen nicht unbedeutenden Anteil an der Bildung des Ölpreises haben.
- Was das Angebot angeht, so muss man selbstverständlich die Produktionszahlen von Brent-Öl in der Nordsee heranziehen. Doch auch die anderen Produzenten auf der Welt, die Öl auf den Markt bringen (beispielsweise die Vereinigte Staaten, die OPEC-Länder oder Russland), sollte man nicht vernachlässigen. Richten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Festlegung der Produktionsquoten durch die OPEC.
- Was die Nachfrage angeht, so sollten Sie die Wirtschaftslage in den Verbraucherländern berücksichtigen, da diese Brent-Öl importieren. Das Wirtschaftswachstum in Europa hat einen bedeutenden Einfluss auf den Kurs dieses Vermögenswerts, denn wenn die Industrie floriert, verbraucht sie viel Energie, also Öl, was unweigerlich zu einem Preisanstieg führt.
Neben Angebot und Nachfrage sind aber auch andere fundamentale Indikatoren wichtig. Dazu zählen:
- Der Dollarkurs (denn Brent-Öl notiert in dieser Währung) sowie sein Wechselkurs zum Euro.
- Die Höhe der amerikanischen Ölvorräte, da diese ein guter Indikator für die weltweite Ölnachfrage sind.
- Geopolitische Nachrichten, welche wichtige Ölförderländer betreffen (beispielsweise die Länder des Mittleren Ostens).