In Öl oder Mineralölkonzerne investieren

Wenn Sie sich fragen, wie man Öl kauft und verkauft, dann sollten Sie sich zunächst darüber im Klaren sein, dass das Trading auf den Rohstoff Erdöl nicht die einzige Möglichkeit ist, um in das schwarze Gold zu investieren. Alternativ bietet sich die Spekulation auf den Kurs von Aktien börsennotierter Unternehmen dieser Branche an.

Die Investition in den Realtimekurs von Öl setzt eine etwas andere Vorgehensweise voraus, als die Investition in Aktien von Mineralölgesellschaften. Öl ist ein sehr volatiler Vermögenswert, was mit einem hohen Risiko beim Traden verbunden ist, sofern man nicht über eine umfassende Erfahrung verfügt.

Die Investition in Aktien von Unternehmen der Ölbranche – zum Beispiel von wichtigen Ölgesellschaften oder von Firmen, die im Bereich der Infrastruktur für die Ölförderung oder im Bereich Öltransport tätig sind – gleicht dagegen eher einer klassischen Investition in die Börse. Doch auch in diesem Fall haben der Ölpreis und seine Kursbewegungen einen direkten Einfluss auf die Wertpapiere.

Für die Entscheidung, ob Sie nun Öl oder lieber Aktien von Mineralölgesellschaften online kaufen bzw. verkaufen, sollten Sie sich zunächst fragen, wie umfassend Ihr Wissen über diese Märkte ist, welches Investitionsprofil Sie haben und welche Tradingstrategie Sie verfolgen.

Natürlich ist es auch möglich, beide Investitionen parallel zu tätigen. Tradingplattformen von Maklern, bei denen man auf den Kurs von Öl spekulieren kann, bieten in der Regel auch börsennotierte Aktien und internationalen Aktienindizes an, darunter nicht wenige Aktien dieser Branche.

In der Folge sprechen wir in diesem Artikel speziell über den Kauf und Verkauf von Rohöl.

 

Die verschiedenen Möglichkeiten, um Öl zu kaufen und zu verkaufen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Öl zu kaufen oder zu verkaufen und so in diesen Rohstoff zu investieren. Zum einen kann man dafür Futures oder Terminkontrakte nutzen. Dies sind beliebte Instrumente für eine langfristige Investition in den Kurs von Öl. Die Investition in Terminkontrakte für das schwarze Gold setzt allerdings eine gewisse Marktkenntnis und die Fähigkeit, zukünftige Trends zu antizipieren, voraus.

Ein anderes und zurzeit immer beliebteres Mittel, um auf die Kursschwankungen des Ölkurses zu spekulieren, sind Derivate. Diese Tradinginstrumente werden von Onlinemaklern – auch Onlinebroker genannt – angeboten. Es gibt sie in Form von CFDs oder Warrants.

Mit beiden Methoden können Börsenanleger also Ölbarrels kaufen oder verkaufen. Allerdings kauft man in diesen Fällen die Barrels nicht physisch – denn dann müsste man sie transportieren und lagern –, sondern zeichnet lediglich eine Position auf den Preis dieser Barrels.

Die Entscheidung dafür, ob man nun auf die eine oder die andere dieser Möglichkeiten in Öl investiert, hängt vom Investitionsprofil der jeweiligen Person, ihren Anlageabsichten, der Höhe des zu investierenden Kapitals und auch vom Risiko, das die betreffende Person bereit ist einzugehen, ab.

 

So erstellt man eine gute Vorhersage für den Ölkurs

Es versteht sich von selbst, dass ein Investor vor einer Investition in Öl in der Lage sein muss, den Ölmarkt und sein Umfeld zu analysieren, um frühzeitig zu erkennen, welchem Trend der Kurs dieses Vermögenswerts in der Zukunft folgen wird. Egal welche Art der Investition man beabsichtigt, Voraussetzung ist immer, Aufwärtsbewegungen und Abwärtsbewegungen zu erkennen, um die Vermögenswerte zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.

Es gibt mehrere externe Faktoren, die einen direkten Einfluss auf die Kursentwicklung von Öl der Sorten WTI oder Brent haben. Diese sollte man demzufolge systematisch analysieren, bevor man Öl kauft oder verkauft.

Relevant ist einerseits das Verhältnis zwischen Öl und US-Dollar. Der Kurs von Öl notiert bekanntlich in US-Dollar, genauso wie andere Rohstoffe wie Gold oder Erdgas. Zwischen den Kursen von Dollar und Rohöl besteht daher eine umgekehrte Korrelation. Das bedeutet, dass der Kauf von Öl für Anleger bei einem starken Dollar durch die unvorteilhafteren Wechselkurse weniger interessant ist. Das führt oft zu einem Nachfragerückgang und damit zu einem sinkenden Ölpreis. Umgekehrt gilt, dass ein schwacher Dollar den Kauf von Öl attraktiver macht, daher zu einer Nachfragesteigerung führt und steigende Ölpreise auslöst.

Ein weiterer bestimmender Faktor für die Entwicklung des Rohölpreises ist die Veröffentlichung der amerikanischen Ölvorräte. Die Vereinigten Staaten sind aktuell das Land mit dem höchsten Ölverbrauch auf der Welt. Die amerikanischen Lagerbestände, die im Übrigen wöchentlich veröffentlicht werden, geben wichtige Hinweise auf die Höhe der Nachfrage. Hierbei sollte man die Höhe der Vorräte mit den Vorhersagen der Analysten vergleichen. Wenn die Lagerbestände höher als die Vorhersagen sind, weist dies auf eine niedrige Nachfrage hin. Das zieht im Allgemeinen einen sinkenden Kurs nach sich. Wenn die Vorräte jedoch niedriger als die Vorhersagen sind, dann bedeutet dies eine Steigerung der Nachfrage, die möglicherweise den Ölpreis nach oben treibt.

Natürlich ist es darüber hinaus wichtig, vor dem Kauf oder Verkauf von Öl die Angebotsseite genau unter die Lupe zu nehmen. Wie bei jedem börsennotierten Vermögenswert entsteht der Ölpreis durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Was das Angebot angeht, so gilt es, die Veröffentlichungen über die Förderländer beziehungsweise die Ölförderung generell zu analysieren. Wichtig sind hierbei die von OPEC und OPEC+ festgelegten Förderquoten, welche in der Regel darauf abzielen, die Kurse steigen oder sinken zu lassen. Aktuelle Nachrichten aus den Förderländern beziehungsweise Konflikte, in die diese verwickelt sind, haben starke Auswirkungen auf den Preis des Rohstoffs. Bei geopolitischen Konflikten in einem oder mehreren Förderländern kommt es oft zu einem starken Preisanstieg des Rohöls, da Investoren eine langsamere Versorgung der Importländer befürchten.

 

Zu welchem Zeitpunkt sollte man Öl an der Börse kaufen und verkaufen?

Diese Frage stellen sich nicht wenige Anleger, die bereits Geld in Öl investieren oder investieren möchten. Die Antwort auf diese Frage ist komplizierter, als sie erscheint. Um den besten Zeitpunkt für den Kauf und Verkauf von Öl auszumachen, muss man den Vermögenswert ganz genau analysieren, um Signale für einen steigenden oder sinkenden Kurs zu erhalten.

Insofern ist es notwendig, das direkte Umfeld von Öl, also die Faktoren, die den Preis nach oben oder unten beeinflussen können, genau unter die Lupe zu nehmen.

Wie für andere Finanzwerte auch, gibt es mehrere Analysemethoden, um die Chancen auf realitätsnahe Signale zu optimieren. Viele Trader nutzen dafür sowohl die Fundamentalanalyse als auch die technische Analyse.

  • Wir sind bereits darauf eingegangen, welche Ereignisse, Nachrichten und Veröffentlichungen man im Rahmen einer Fundamentalanalyse auswerten sollte, da sie den Kurs von Öl als börsengehandelter Rohstoff beeinflussen können. Denken Sie daran, dass Öl ein sehr spekulativer Vermögenswert ist und dass die Börse oft sehr reaktiv auf wichtige Ankündigungen reagiert. Zu berücksichtigen ist darüber hinaus der Faktor, inwieweit die Trader solche erwarteten Ankündigungen möglicherweise bereits vorweggenommen haben.
  • Die zweite Analyse ist die technische Analyse. Sie basiert auf der Auswertung von Börsencharts des Ölkurses. Je nach Strategie betrachtet man dabei einen mehr oder weniger langen Zeitraum. Besondere Sorgfalt sollte man bei der Wahl des Charttyps walten lassen. Es gibt heute moderne und innovative Charts, in denen die Features der technischen Analyse bereits integriert sind. Auf diese Weise sind Sie nicht dazu verpflichtet, die Berechnungen selbst vorzunehmen, und sparen wertvolle Zeit.

In solchen modernen Börsencharts ist es möglich, sich mehrere Indikatoren gleichzeitig anzeigen zu lassen. Sehr beliebte Indikatoren in diesem Zusammenhang sind beispielsweise gleitende Durchschnitte, Pivot-Punkte, Unterstützung und Widerstand, MACD und Bollinger Bands.

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass beide Analysen unverzichtbar sind, um abschätzen zu können, zu welchem Zeitpunkt man am besten Öl kauft oder verkauft. Mit ihrer Hilfe lassen sich Zeitpunkte mit einer ausgeprägten Volatilität und mögliche Trends für eine kurz-, mittel- oder langfristige Strategie am ehesten erkennen.